Anatomie Fußgelenk

Die meisten Menschen wenden ihren Füßen wenig Aufmerksamkeit zu, obwohl wir sie doch täglich stark beanspruchen. Im Laufe eines Lebens tragen uns die Füße mehrere Male um die Erde und dennoch wird ihre Wichtigkeit von den meisten unterschätzt und dabei beispielsweise in ungesunde oder zu enge Schuhe gezwängt. Dabei lastet täglich das gesamte Körpergewicht auf ihnen, sodass wenn wir stehen, laufen oder Sport betreiben der Fuß stark und unterschiedlich beansprucht wird.

Schema-Fussgelenk-seitlich

Krankheitsbilder

  • Eine häufige Verformung am Großzeh

    Im Sommer ist er oft zu sehen, der sonst verborgen bleibt: der Hallux Valgus. Allgemein besser bekannt als Ballenzeh. Die Fehlstellung des Vorfußes, der große Knubbel am Großzehengrundgelenk ist jedoch nicht allein ein optischer Makel. Vielfach stellt er für die Betroffenen ein äußerst schmerzhaftes Problem dar, welches sich häufig nur durch eine Operation beheben lässt.
    Ursache des Hallux Valgus sind meist zu enge Schuhe. Die wesentlichen Merkmale des Hallux sind Abweichungen der Großzehe nach kleinzehenwärts (lateral), der Ballen an der Innenseite des Großzehengrundgelenkes, die Vorfußverbreiterung (Spreizfuß), die Schmerzhaftigkeit an der Fußsohle, die Drehung der Großzehe sowie begleitende Verformungen an den kleinen Zehen.
    In der Regel werden diese Beschwerden zunächst konservativ also ohne Operation behandelt wie z.B. durch Schuheinlagen und Bandagen. Reicht dies nicht aus, wird ein operativer Eingriff notwendig.

  • Wenn der Großzeh unbeweglich wird

    Die Arthrose (Knorpelverschleiß) im Großzehengrundgelenk kann mehrere Ursachen haben: Eine Verletzung des Gelenkes, eine Durchblutungsstörung des Knochens oder Vererbung. Aber auch ungeeignete Schuhe (hohe Absätze) führen zu einer Abnutzung. Zunächst besteht eine Behinderung der Abrollbewegung der Großzehe. Nach Monaten oder Jahren kommen Schmerzen hinzu. Teilweise verspürt man auch eine Verhärtung am Großzehengrundgelenk, die zu Schmerzen im Schuh führt.

    Im frühen Stadium stehen konservative Therapien ohne Operation im Vordergrund:

    • Tragen von geeigneten Schuhen
    • Kälteanwendungen (Kryotherapie)
    • Entzündungshemmende Medikamente (Salben, Tabletten)
    • Physiotherapeutische Behandlung
    • Orthopädietechnische Maßnahmen (Schmetterlingsrolle)

    Kommt es unter den oben genannten Therapiemöglichkeiten zu keiner Besserung der Beschwerden wird ein operativer Eingriff notwendig.

  • Wenn die Großzehe zunehmend Richtung Kleinzehe drängt, ist nicht mehr ausreichend Platz für die kleinen Zehen vorhanden. Sie müssen dem Großzehen nach oben ausweichen. Es handelt sich hierbei um eine Fehlstellung der Zehe mit einer Beugung im Mittelgelenk und meist einer Überstreckung im Grundgelenk. Durch den Druck des Knochens unter der Haut des Mittelgelenkes kommt es zur Ausbildung von schmerzhaften Schwielen (Hühneraugen) mit Entzündungen. Hier wird zunächst mit weichem Schuhwerk und speziellen Polstern versucht, die Probleme zurück zu drängen. Alternativ kommt eine Operation in Frage, bei der der Zeh neu positioniert wird.

  • Aufgrund ungünstiger Schuhe oder Fußfehlstellungen können die Zehennerven gereizt werden und sich eine lokale Nervenschwellung (Neurom) ausbilden. Dies führt zu Schmerzen, teilweise sogar mit Taubheitsgefühlen der Zehen. Der erste Schritt zur Behandlung sind Verordnung von Schuheinlagen, Physiotherapie oder Einspritzungen von Betäubungsmitteln (sogenannte Lokalanaesthetica) mit Kortison. Alternativ kann eine Injektionstherapie mit aus Eigenblut gewonnenen Bestandteilen, dem plättchenreichen Plasma (PRP) durchgeführt werden. Sollte das alles keine Beschwerdebesserung ergeben, kann das Nervenknötchen durch eine kleine minimalinvasive Operation entfernt werden.

  • Fersensporn

    Ein Band, das unter der Innenseite des Fersenbeines entspringt, läuft nach vorn zu den Zehen und ist für die Ausbildung eines Fersenspornes verantwortlich. Bei zunehmender Streckung der Zehen nimmt auch die Spannung dieses Bandes zu. Dadurch kommt es zur chronischen Reizung am Ansatz des Fersenbeines und zur Ausbildung einer knöchernen Ausziehung, dem sogenannten Fersensporn.
    Bei akuten Schmerzen sollte die Ferse gekühlt sowie schmerz- und entzündungshemmende Tabletten (wie z.B. Ibuprofen oder Voltaren) eingenommen werden. Des Weiteren helfen Einlagen mit Fersenweichbettung. Erfolgreich gegen Fersenschmerzen hat sich auch die Stoßwellentherapie (ESWT) erwiesen, die seit 2019 unter besonderen Umständen auch von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Alternativ kann eine Injektionstherapie mit aus Eigenblut gewonnenen Bestandteilen, dem plättchenreichen Plasma (PRP) durchgeführt werden. Sollte das alles nicht zum gewünschten Erfolg führen, kann der Fersensporn auch operativ entfernt werden.

  • Hierbei handelt es sich um typische Veränderungen des oberen Sprunggelenkes bei Sportlern und insbesondere Fußballern im Stadium der fortgeschrittenen Karriere. Es zeigen sich im Röntgenbild Veränderungen am Sprungbein und vorderen Schienbein in Form von knöchernen Ausziehungen. Diese engen die Beweglichkeit ein und führen zu Einklemmungen beim Gehen und Bewegen. Häufig wird von Schmerzen im vorderen Sprunggelenkbereich berichtet. Die Behandlung erfordert häufig eine minimalinvasive Schlüsselloch-Operation, die sogenannte Arthroskopie.

  • Die Verletzung des Knochens/Knorpels ist eine akute Erkrankung, die häufig nach Umknicken des oberen Sprunggelenkes auftreten. Kleinere Knorpelfragmente können im Gelenk umher irren und zu Einklemmungen und Bewegungseinschränkung führen. Sie müssen dann entfernt werden. Größere werden entweder wieder verschraubt oder im Extremfall entfernt und der darunterliegende Knochen zur Neubildung von Ersatzknorpel angeregt.

  • Eine Enge mit Einklemmung (Impingement) im oberen Sprunggelenk kommt häufig nach Verletzungen vor. Der Begriff ‚Meniscoid’ wird für eine verdickte Schleimhautfalte zwischen Schien- und Wadenbein infolge von Bandverletzungen am oberen Sprunggelenk verwendet. Die Ergebnisse der minimalinvasiven Operation (Arthroskopie) des Impingements sind erfolgversprechend mit guten bis sehr guten Ergebnissen bei 75 –90 % der Patienten.

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